Ein elektronisches Rezept, kurz E-Rezept, macht für Patienten und Ärzte vieles einfacher: Besonders für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit bringt die digitale Verfügbarkeit von Rezepten viele Vorteile. In Kombination mit einer Videosprechstunde haben Patienten mithilfe des E-Rezeptes die Möglichkeit, beschwerliche Wege zum Arzt zu vermeiden.
Doch die Digitalisierung des Gesundheitssystems birgt auch Risiken beim Datenschutz in Arztpraxen. Das E-Rezept muss gerade in Sachen Datenschutz noch nachjustiert werden.
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Wie funktioniert das E-Rezept ?
Bislang brauchte man eine Smartphone-App oder einen Papierausdruck aus der Arztpraxis. Jetzt sollen E-Rezepte auch mit der Gesundheitskarte eingelöst werden. Das E-Rezept ist ein digitales Rezept, das auf dem Smartphone mittels eines QR-Codes abgerufen werden kann. Über eine App können Patienten auf diese Weise Rezepte mit ärztlichen Verordnungen für Arzneimittel elektronisch empfangen, verwalten und in der Apotheke vorlegen. Sie sparen dadurch Termine und Wege zum Arzt. Bevor Patienten ein E-Rezept einlösen, können sie über die App herausfinden, in welcher Apotheke das Medikament gerade verfügbar ist. Auch für Apotheker wird der Arbeitsalltag dadurch unkomplizierter. Die elektronische Speicherung von Rezepten macht es zudem möglich, schneller Wechselwirkungen der verschriebenen Medikamente zu erkennen. Die E-Rezept-App ist in allen gängigen App Stores verfügbar.
Bis Ende Juli sollen nach Angaben von Lauterbach voraussichtlich 80 Prozent der Apotheken in Deutschland an das System angeschlossen sein. Seit Mitte 2021 wurden rund 1,6 Millionen E-Rezepte bearbeitet. Das E-Rezept soll zum 1. Januar 2024 verpflichtend werden. Gesetzlich Versicherten sollen zur Nutzung eines E-Rezepts drei verschiedene Wege zur Verfügung stehen:
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Die elektronische Gesundheitskarte (eGK),
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die E-Rezept-App oder
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Papierausdruck mit Rezeptcode aus der Arztpraxis.
Kann der Patient mit der E-Rezept-App auch Medikamente für Angehörige abholen?
Mit der sogenannten Familienfunktion können App-Nutzer bereits verordnete Arzneimittel für ihre Angehörigen oder Nachbarn abholen. Dafür sind die Gesundheitskarte und die PIN der jeweiligen Person notwendig. Die entsprechenden Daten fügt man in der App hinzu.